Aktionsplan zur Bioökonomiestrategie vorgestellt Kick off Netzwerk Bioeconomy Austria
Bioökonomie ersetzt begrenzte Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe und trägt damit sowohl zum Klimaschutz als auch zur Versorgungssicherheit bei. Nun wurden gleich zwei wichtige Schritte gesetzt: Der Aktionsplan Bioökonomie ist fertiggestellt und das Unternehmen, Forschung, Politik und Gesellschaft verbindende Netzwerk Bioeconomy Austria zählt bereits über 150 Partner.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig haben gemeinsam den Aktionsplan für die Umsetzung der Bioökonomiestrategie vorgestellt und das im Juni gestartete Netzwerk Bioeconomy präsentiert. Letzteres umfasst bereits mehr als 150 Partner und zielt als Herzstück der Holzinitiative darauf ab, die Verwendung dieses nachhaltigen Rohstoffes zu forcieren.
„Die Bioökonomiestrategie macht deutlich: Wir können unabhängiger von globalen Märkten werden, gleichzeitig Transport- und Umweltbelastungen reduzieren und die Wertschöpfung in unseren Regionen erhöhen. Denn nur, wenn wir unsere Artenvielfalt erhalten, die Kreislaufwirtschaft in unseren Regionen stärken und klimafreundlich Wirtschaften können wir eine klimafitte Zukunft gestalten“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher und wirken also wie ein zweiter Wald. Damit das so bleibt, muss sichergestellt werden, dass die aktive Waldbewirtschaftung weiterhin die Basis für Bioökonomie sein kann und der nachwachsende Rohstoff Holz auch genutzt werden kann", so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Fossile Rohstoffe ersetzen
Bioökonomie ist ein Wirtschaftskonzept, das darauf abzielt, fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe in möglichst allen Bereichen und Anwendungen zu ersetzen. Damit nimmt Bioökonomie auch eine Schlüsselrolle für Klimaneutralität ein. Der Aktionsplan zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie wurde unter Federführung des BMK und in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschafts- und Wissenschaftsressort erarbeitet. Er enthält mehr als 100 konkrete Maßnahmen zur Etablierung der biobasierten Wirtschaft.
Eine dieser Maßnahmen lautet zum Beispiel „Schaffung eines digitalen Marktes für qualitativ hochwertige biogene Sekundärrohstoffe – Digitale regionale Reststoffbörse“. Biogene Abfälle, Reststoffe und Nebenprodukte zählen zu wichtigen Rohstoffquellen einer nachhaltigen, kreislauforientierten Bioökonomie. Insbesondere noch ungenutzte Reststoffe und Nebenprodukte nachwachsenden Ursprungs bauen die Ressourcenbasis der Bioökonomie aus und ermöglichen eine klima- und umweltfreundliche Nutzung.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die „Bioökonomieregionen. Erste Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft ist das Steirische Vulkanland, gefördert aus Mitteln des Klima- und Energiefonds.
Holz nachhaltig nutzen
Ein Kubikmeter Holz speichert rund eine Tonne CO2. Die Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier schafft rund 300.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet mehr als 20 Milliarden Euro. Darum ist die holzbasierte Bioökonomie für Österreich in mehrfacher Hinsicht bedeutsam.
Das Netzwerk Bioeconomy Austria wird in Abstimmung mit dem BMK vom Landwirtschaftsministerium über den Österreichischen Waldfonds finanziert. Die Holzinitiative zählt zu den Leuchtturmprojekten der Bioökonomiestrategie und zielt darauf ab, die stoffliche und energetische Verwendung des nachhaltigen Rohstoffes Holz zu forcieren. Zu den bereits 150 Netzwerkpartner-Organisationen zählen unter anderem: ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur (Projektleitung), Business Upper Austria, Innovation Salzburg, Holzcluster Steiermark, proHolz Tirol, Österreichische Energieagentur, Zentrum für Bioökonomie an BOKU, BioBASE, Umweltbundesamt, Ökosoziales Forum Österreich & Europa.