Mehr als 21 Milliarden Euro für Bahnausbau bis 2029 beschlossen

Investitionen von 21,1 Milliarden Euro für den neuen ÖBB-Rahmenplan sichern den konsequenten Kurs in Richtung Verkehrs- und Klimawende nachhaltig ab.

Der ÖBB-Rahmenplan bildet den Investitionsplan des Bundes in das Netz der ÖBB ab. Mit dem nun beschlossenen Rahmenplan 2024–2029 werden die Zeitpläne und Kosten der laufenden Projekte angepasst. Darüber hinaus wird es sogar möglich sein, weitere wichtige Schwerpunkte im Rahmenplan zu verankern. Ziel ist es, noch mehr Menschen und Güter auf der Bahn zu transportieren. Dazu braucht es mehr Kapazitäten durch neue und besser ausgelastete Strecken. 

„Der mit dem Rahmenplan 2024–2029 beschlossene Ausbau ermöglicht auf lange Sicht mehr Züge und attraktive Verbindungen im Personen- und Güterverkehr. Damit ist er ein unverzichtbarer Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld, das schon in den vergangenen beiden Jahren stark von einer hohen Teuerung geprägt war, sind auch die Inflationsprognosen anhaltend hoch. „Dennoch ist es gelungen, die Finanzierung der bisherigen Ausbau-Projekte zu sichern. Damit sind wir nicht nur ein verlässlicher Mobilitätsanbieter, der durch konsequenten Ausbau der steigenden Nachfrage gerecht wird, sondern auch ein stabiler Partner der Wirtschaft“, fasst ÖBB-CEO Andreas Matthä zusammen.

Bahnausbau geht konsequent weiter und sichert Verkehrs- und Klimawende

ÖBB-Großprojekte wie der Semmering Basistunnel, die Koralmbahn und der Brenner Basistunnel laufen planmäßig weiter. Darüber hinaus wird der Fokus auf den Ausbau des Nahverkehrs in Ballungsräumen gelegt. Im Sinne des Klimaschutzes ist es den ÖBB zudem wichtig, die Regionalbahnen zu attraktivieren und ein entsprechendes Elektrifizierungsprogramm zu forcieren. Von großer Bedeutung wird auch der weitere Ausbau von Infrastrukturanlagen für den Güterverkehr sein. Ein Teil der Investitionen wird zukunftsorientiert in Digitalisierung fließen.

Infrastrukturausbau sichert hohes Maß an heimischer Wertschöpfung

Der aktuell beschlossene Rahmenplan wird aber nicht nur die Verkehrswende weiter vorantreiben. Die Investitionen der ÖBB wirken sich nachweisbar positiv auf Wertschöpfung und Beschäftigung aus, sowohl in der Bauphase als auch durch verbesserte Erreichbarkeit und höheren Komfort in der Betriebsphase. Studien zeigen: Ein investierter Euro führt zu einer Wertschöpfung von zwei Euro in der österreichischen Volkswirtschaft. In der Bauphase generiert eine Investition von einer Milliarde Euro rund 15.000 Beschäftigungsverhältnisse. 

Schiene wird weiter fit für den Güterverkehr

Programme zum Bau von sogenannten güterzuglangen Überholgleisen haben mit vergleichsweise geringem Aufwand den größtmöglichen Effekt. Die gemeinsame Nutzung derselben Strecken durch Güter- und Personenverkehr kann damit noch effizienter abgewickelt werden. Unterstützungsmaßnahmen für Anschlussbahnen und eine Modernisierungswelle für Verschiebebahnhöfe verankern die aktuelle Güterverkehrsoffensive ebenfalls im Rahmenplan.

Grüne Energie für die grüne Bahn von morgen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Bau weiterer „Mini-Transformatoren“ ist neu im Rahmenplan, damit der in ÖBB-eigenen Wind- und Sonnenkraftwerken nachhaltig produzierte Strom ins Bahnstromnetz gelangen kann. Ebenfalls weiter auf Schiene sind die schon bisher gesetzten Schwerpunkte, wie die Modernisierung und teilweise Elektrifizierung der Regionalbahnen. Außerdem wird der Zugbetrieb für mehr Sicherheit und mehr Kapazität weiter digitalisiert.

Investitionen ins Bestandnetz garantieren Sicherheit und Pünktlichkeit

Die ÖBB zählen zu den sichersten und pünktlichsten Bahnen in Europa. Voraussetzungen dafür sind die konsequente Instandhaltung des Bestandnetzes. Für die Instandhaltung der bestehenden Infrastrukturanlagen sind – zusätzlich zu den 21,1 Milliarden Euro – im Zeitraum 2024–2029 rund 4,7 Milliarden Euro vorgesehen. Um so vielen Menschen den Zugang zur Bahn so einfach wie möglich zu gestalten, steht auch der barrierefreie Umbau von Bahnhöfen und Haltestellen weiter groß im Rahmenplan.

Erfolge der letzten Rahmenplan-Periode

Einige Investitionen in die Infrastruktur wurden in der vergangenen Rahmenplan-Periode auch schon für die Bahnreisenden spürbar: So ging etwa im September 2023 der neu errichtete Bahnhof Ebreichsdorf an der Pottendorfer Linie in Betrieb. Die Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt folgt noch 2023.

Mit der Marchegger Ostbahn ist Ende 2022 die größte Elektrifizierung der letzten Jahre abgeschlossen. Sämtliche Bahnhöfe entlang der Strecke wurden zudem modern und barrierefrei umgebaut und mit Park&Ride- und Bike&Ride-Plätzen ausgestattet. Die Gesamtinbetriebnahme der elektrifizierten Strecke zwischen Wien und Bratislava steht – abhängig vom Projektfortschritt der Slowakischen Bahnen – Ende 2024 an.

Auch an der Südstrecke reiht sich ein wichtiger Meilenstein an den nächsten: Beim Semmering-Basistunnel sind mehr als 26 km der insgesamt 27,3 km des zweiröhrigen Tunnels bereits gegraben. Der Kärntner Abschnitt der Koralmbahn geht noch Ende 2023 in Betrieb – zwei Jahre vor der Gesamtinbetriebnahme zwischen Graz und Klagenfurt im Jahr 2025. Damit sind bereits 12/2023 deutliche Verbesserungen für die Kunden im Nahverkehr der Region möglich.

ÖBB-Rahmenplan 2024–2029 (→ oebb.at)