Feuchtgebiete

Bewahrung von Feuchtgebieten als natürliche Antwort zum Klimawandel.

Feuchtgebiete wie Auen, Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore leisten eine Reihe von ökologischen Aufgaben: Sie spielen eine wichtige Rolle in den verschiedenen Wasserkreisläufen und tragen nicht nur zur Sicherung unseres Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch ganz entscheidend zum Klimaschutz.

Internationaler Welttag am 2. Februar 2019

Anlässlich des „Welttags der Feuchtgebiete“ am 2. Februar 2019 fanden rund um den Globus hunderte Veranstaltungen und Zelebrationen statt. Zum weltweiten Schutz der Feuchtgebiete wurde nämlich am 2. Februar 1971 in der Stadt Ramsar (Iran) ein weltweit gültiger Vertrag, die Ramsar Konvention unterzeichnet, dem zwischenzeitlich bereits 170 Länder beigetreten sind.

Durch die Erhaltung und Restauration der Feuchtgebiete, insbesondere der Flussauen und der zahlreichen Moore, kann durch die Kohlenstoffspeicherung dem Klimawandel positiv entgegengewirkt werden. Die Konvention ruft zum „Wise Use“ aller Feuchtgebiete und zur Ausweisung von "Feuchtgebieten internationaler Bedeutung" auf.

Um dieses Bewusstsein zu fördern, lud das österreichisch-slowenische Murschutzkomitee „Naša Mura – Unsere Mur“ für Sonntag den 3. Februar 2019 in Bad Radkersburg, Südoststeiermark, zu einer Ramsar-Wanderung entlang der Mur ein. Das Gebiet der Grenzmur wurde jüngst von Österreich bei der UNESCO zur Anerkennung als Biosphärenpark eingereicht, was bei der Veranstaltung in Bad Radkersburg auch zum Ausdruck kam.

Heute existieren in Österreich bereits 23 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1250 Quadratkilometern, was etwa 1,5 Prozent der österreichischen Staatsfläche entspricht. Fast alle davon sind Waldgebiete, dazu kommen große Flussgebiete und Seeufer. Darunter befinden sich auch zahlreiche bedeutende Moore in den Alpen, vor allem im Grundbesitz der Österreichischen Bundesforste, aber auch großflächige Schutzgebiete wie der Nationalpark Kalkalpen. Auch das Gebiet des Nationalparks Donau-Auen war von Beginn des österreichischen Beitritts an, seit 1983, bereits Ramsar-Gebiet.

23 Ramsar-Gebiete in Österreich

Neusiedler See mit dem Seewinkel (Burgenland), Donau-March-Auen (Niederösterreich), Untere Lobau (Wien), Stauseen am Unteren Inn (Oberösterreich), Rheindelta am Bodensee (Vorarlberg), Sablatnig-Moor (Kärnten), Pürgschachen-Moor (Steiermark), Rotmoos im Fuscher Tal (Salzburg), Hörfeld (Kärnten/Steiermark),  Waldviertler Moor-, Fluss und Teichlandschaft (Niederösterreich), Lafnitztal (Steiermark und Burgenland), Moore am Pass Thurn (Salzburg), Moore am Sauerfelder Wald (Salzburg), Moore am Schwarzenberg (Salzburg), Moore am Überling (Salzburg), Moore am Nassköhr (Steiermark), Nationalpark Kalkalpen (Oberösterreich), Moorgebiet Bayrische Wildalm-Wildalmfilz (Tirol) und Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling (Kärnten), Autertal / St. Lorenzener Hochmoor (Kärnten), Güssinger Teiche (Burgenland), Wilder Kaiser (Tirol) und Obere Drau (Kärnten).

Der Ramsar Konvention sind seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt Ramsar am Kaspischen Meer im Jahr 1971 nicht weniger als 170 Länder beigetreten. Diese haben bereits 2.339 Ramsar-Gebiete mit einer Fläche von 252 Millionen Hektar nominiert. Das entspricht etwa der 45-fachen Fläche der Schweiz. Durchschnittlich kommt alle zwei Tage ein weiteres Ramsargebiet hinzu. Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff "Feuchtgebiet" in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Seen, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu künstlichen, vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen.