Querungshilfen für Fledermäuse über hochrangige Straßen

Fransenfledermaus (Myotis nattereri)

Fledermäuse sind europaweit und somit auch in Österreich streng geschützte Tiere. Die EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat und auch die Naturschutzgesetze der Länder schreiben den Artenschutz vor. Um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und auch um die Zerschneidungswirkung von Straßen zu minimieren, hat das Bundesministerium diese Studie in Auftrag gegeben. Da dem Bundesministerium neben der Erhaltung der Artenvielfalt auch ein zweckmäßiger und sparsamer Umgang mit den finanziellen Ressourcen wichtig ist, wurde untersucht, wie unbegrünte Brücken im Vergleich zu begrünten Brücken von den Fledermäusen angenommen werden.

Manche Fledermausarten brauchen zur Orientierung im Flug Heckenzeilen oder Waldränder als sogenannte Leitstrukturen. Um hochrangige Straßen gefahrlos überwinden zu können, braucht es für diese strukturgebunden fliegenden Fledermäuse spezielle Querungshilfen. Mit Einsatz hochauflösender Wärmebildkameras wurden von Fledermausspezialisten vergleichende Beobachtungen der Fledermausaktivitäten an einer Grünbrücke, an vier unbegrünten Güterwegbrücken und an einem Mautbalken durchgeführt.

Dokumentation von Flugbewegungen innerhalb von 12 Minuten

Untersuchungsergebnis

Die Untersuchung zeigte, dass Grünbrücken von Fledermäusen sehr gut angenommen werden. Unbegrünte Brücken hingegen nur dann als Querungshilfe gut angenommen werden, wenn entsprechende Rahmenbedingungen (wie zum Beispiel Höhe dieser Brücken, ihre Anbindung an die unmittelbar angrenzende Vegetation, die Qualität des Umfeldes als Lebensraum für Fledermäuse) vorhanden sind oder geschaffen werden können.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie sollen nun in eine Planungshilfe einfließen.

Studie: Fledermäuse und Straße (pdf 9,4 MB) (PDF, 9 MB)