Role Model

Verkehrsunfallreduktion durch Vorbildwirkung und rücksichtsvolles Fahren

Problemstellung

2011 verunglückten auf Österreichs Straßen circa 1.400 Kinder (0–14 Jahre) als Fußgänger/Fußgängerinnen oder Radfahrer/Radfahrerinnen. Das sind knapp 50% der gesamt im Straßenverkehr verletzten und getöteten Kinder (27 % Fußgänger, 21 % Radfahrer) Bei über 70 % der FußgängerInnen- und Radfahrunfälle war ein PKW-Lenker/eine PKW-Lenkerin beteiligt.

Da die Risikowahrnehmung und -abschätzung von Kindern noch nicht voll entwickelt ist, müssen die anderen VerkehrsteilnehmerInnen, insbesondere PKW-Lenker/-Lenkerinnen, umso mehr Rücksicht nehmen. Darüber hinaus haben Erwachsene eine besondere Vorbildwirkung auf Kinder im Straßenverkehr (zum Beispiel das Warten vor einem Schutzweg bei roter Ampel), derer sie sich oft nicht bewusst sind.

Lösungsansatz

Durch die Verortung der Verkehrsunfälle (2008–2012) mit Kinderbeteiligung in Österreich auf einer Landkarte (Kinderunfalllandkarte) kristallisieren sich Hotspots (zum Beispiel vor Schulen, Kindergärten) heraus.

  • Die bereits bestehende KFV Naturalistic Driving-Datenbank bietet die einzigartige Möglichkeit das Fahrverhalten von PKW-Lenkern/-Lenkerinnen an solchen Hotspots zu analysieren. 100 LenkerInnen wurden mittels Videokameras, GPS-Aufzeichnung, Quer- und Längsbeschleunigung je ein Jahr in ihrem natürlichen Fahrverhalten beobachtet. Im gegenständlichen Projekt werden Konflikte, Beinaheunfälle und das Geschwindigkeitsverhalten an solchen Hotspots ausgewertet.
  • Darüber hinaus beleuchtet eine Beobachtungsstudie („Site-Based Observation“) die Rolle von Erwachsenen als Vorbild, insbesondere als FußgängerInnen.
  • Nach der Problemanalyse werden Maßnahmen abgeleitet und in einer Pilotstudie getestet. Ein Handbuch für MultiplikatorInnen (zum Beispiel Eltern, Lehrer/Lehrerinnen, Exekutive etc.) wird veröffentlicht.

Kontakt

Kuratorium für Verkehrssicherheit
Schleiergasse 18, 1100 Wien
DI Veronika Zuser
Telefon:+ 43 5 77077 2121
E-Mail: veronika.zuser@kfv.at