Band 28: e-Coaching  VSF-Forschungsarbeit, Februar 2014

Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für Verkehrssicherheitsrisiken durch e-Mobilität

Titelbild der Publikation

Im vorliegenden Bericht wird der aktuelle Forschungsstand zum Thema Sicherheit von Elektromobilität dargestellt und die Implikationen für Aktivitäten in den Bereichen Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung erarbeitet. Hierbei wird auf die vom österreichischen Verkehrssicherheitsfonds (VSF) geförderte Projekte im Rahmen der Ausschreibung „sicher – elektro – mobil“, auf internationale Studien sowie auf das Projekt e-Coaching selbst eingegangen.

Betrachtet man die rechtliche Situation, so herrscht in Österreich derzeit eine problematische Gesetzgebung bezüglich Elektro-Fahrrädern vor: Alle elektrisch angetriebenen Fahrzeuge mit einer Höchstleistung von 600 Watt und Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h werden als Fahrräder klassifiziert und dürfen somit von allen radfahrberechtigten Personen in Betrieb genommen werden. Adaptierungen dieser Regelung werden als notwendig erachtet.

Aktuelle Forschungserkenntnisse zeigen eine positive Einstellung von Nutzerinnen und Nutzern gegenüber Elektrofahrzeugen. Studien demonstrieren zudem, dass Elektro-Kraftfahrzeuge später wahrgenommen werden, was vor allem für blinde und sehbehinderte Personen Sicherheitsrisiken bergen kann. In der Fahrdynamik zeigen sich keine Unterschiede zwischen e-PKW und brennstoffbetriebenen KFZ.

E-Fahrräder werden den Ergebnissen zufolge von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern häufig in der Geschwindigkeit unterschätzt und weisen bei Unfällen eine höhere Verletzungsgefahr auf. Im Rahmen des Projekts e-Coaching wurde eine große Bandbreite an bewusstseinsbildenden Maßnahmen und Ansätzen erarbeitet, die auf die Sensibilisierung der Bevölkerung für verkehrssicherheitsrelevante Aspekte von e-Mobilität abzielen.

National wie international existiert derzeit eine Vielzahl an Projekten und Initiativen; in Österreich konnte etwa eine Vervielfachung an e-Ladestationen verzeichnet werden und auch e-Car-Sharing-Angebote nehmen immer mehr zu.

Auf Basis der beschriebenen Studien wird die Empfehlung abgegeben, legislative Adaptionen vorzunehmen und einheitliche Regelungen, etwa was die Definition von e-Fahrrädern oder Lärmemissionen von e-Personenkraftwagen betrifft, zu implementieren. Im Bereich Fahrzeugtechnik wird empfohlen, einheitliche Produktions- und Prüfstandards zu schaffen und Manipulation zu unterbinden sowie e-Fahrräder mit Scheibenbremsen auszustatten. Was die Bewusstseinsbildung betrifft, empfiehlt sich die Erstellung von Informationsmaterial und das Angebot von Workshops, Trainings und Probefahrten sowie die Integration von e-Mobilität in den Unterricht und in die Fahrausbildung. Schließlich wird nahegelegt, weitere Forschung zu betreiben, Elektro-Fahrzeuge in die allgemeine Unfalldatenerhebung aufzunehmen und Tiefenanalysen zu sich andeutenden Trends und Sicherheitsproblemen durchzuführen. Zusätzliche Studien, etwa im Bereich Geräuschkulisse von e-Fahrzeugen, werden ebenfalls als sinnvoll erachtet.

Hinweis

Haben Sie Interesse am Bericht, wenden Sie sich bitte an road.safety@bmk.gv.at.