Band 59: Attention  VSF-Forschungsarbeit

Die Mobilitätsbedürfnisse der Personen 65+, unterscheiden sich oft von denen der Jüngeren. So zeigt sich für ältere Menschen zwar ein hoher Anteil am motorisierten Individualverkehr, aber auch – im Gegensatz zu Jüngeren – ein hoher Anteil am Fußverkehr.

Titelbild: Attention

Der Anteil älterer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer steigt infolge des demographischen Wandels – von derzeitigen 18 % wird der Anteil der Bevölkerung in der Gruppe 65+ bis 2030 auf zirka 24 % steigen.

Entsprechend der Altersentwicklung wird sich der Anteil der Seniorinnen und Senioren bei den Verkehrstoten in der Europäischen Union von heute knapp einem Fünftel auf ein Drittel erhöhen. Denn Seniorinnen und Senioren als schwächere VerkehrsteilnehmerInnen sterben zumeist. Dabei tragen sie selbst in den wenigsten Fällen die Schuld: Sie verhalten sich an Fußgängerüberwegen defensiv (sie lassen vergleichsweise mehr Fahrzeuge als jüngere VerkehrsteilnehmerInnen passieren, bevor sie queren).

Besonders bei ältere Menschen kann eine Reduktion der Muskelaktivität und des Gleichgewichtssinns beobachtet werden. Das Sehvermögen verschlechtert sich. Sie haben Schwierigkeiten mit Aufgaben, die geteilte Aufmerksamkeit erfordern. Aber auch das nutzbare Sichtfeld (UFOV) nimmt mit dem Alter ab. Lichtsignalprogramme sind oft auf eine Räumgeschwindigkeit ausgelegt, die ältere Menschen nicht bewältigen können.

Das Ziel von Attention ist die objektive und subjektive Erhöhung der Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger vor allem der 65+ Seniorinnen und Senioren, um eine lange aktive Mobilität zu fördern.