Band 62: Generation 65 VSF-Forschungsarbeit

Mit dem Alter nimmt die Wissensleistung über neue Verkehrsregeln ab und das gesamte Risikoprofil steigt vor allem bei älteren Menschen an.

Titelbild der Publikation

Pro Jahr verunfallen in Österreich rund 6.000 Seniorinnen und Senioren (ab dem 60. Lebensjahr) im Straßenverkehr, von denen circa 170 an ihren Verletzungen versterben. Die absoluten Unfallzahlen bei Seniorinnen und Senioren sind relativ gering. Sie fahren aber auch weniger Kilometer. Das Unfallrisiko pro gefahrenem Kilometer steigt ab dem Alter von 65 Jahren zwar an, liegt aber immer noch deutlich unter dem Risiko der Junglenkenden.

Bei den verletzten wie auch bei den getöteten Seniorinnen und Senioren ist der Anteil als Insasse von PKW jeweils am größten. Vor allem in komplexen Verkehrssituationen zeigt sich der „Work Overload“ bei Seniorinnen und Senioren. Die abnehmenden Sinnesleistungen jedoch werden einerseits durch mehr Erfahrung, andererseits beim PKW-Fahren aber auch durch geringere Fahrgeschwindigkeiten zu kompensieren versucht.

Als Intervention zur Erhöhung der Sicherheit dieser Bevölkerungsgruppe im Straßenverkehr sind einerseits direkte Expertenfeedbacks nach Fahrtechnikkursen oder Wissens-Auffrischungsmaßnahmen sehr effektiv, andererseits bedarf es bei der Führerscheinausbildung neuer Inhalte, die mit Rollentauschübungen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Art von Verkehrsteilnahme (zu Fuß, mit dem Rad, Moped, Auto oder LKW) erarbeiten als auch für die verschiedenen Altersgruppen sensibilisieren.