Band 79: Evaluierung Mehrphasen-Führerscheinausbildung Klasse B  VSF-Forschungsarbeit

Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, einerseits ein umfassendes, aktuelles Abbild des aktuellen Qualitätsniveaus der Maßnahme zu erhalten, welches mittels Analysen des Führerscheinregisters und Fragebogenerhebungen bei der Zielgruppe Fahranfängerinnen und Fahranfänger der Führerscheinklasse B realisiert wurde. Aus den Ergebnissen der Arbeitspakete wurden Verbesserungspotentiale im Sinne von qualitätssichernden Maßnahmen zur Zukunftssicherheit erarbeitet und dargestellt.

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Ein Ansatz, das Problem der Unfälle von Fahranfängerinnen und Fahranfänger in Österreich zu entschärfen, ist die gesetzliche Einführung der zweiten Ausbildungsphase für alle Führerscheinneulinge der Klasse A und B mit 1. Jänner 2003. Dieses Mehrphasen-Modell sieht vor, dass innerhalb eines Jahres nach Führerscheinerwerb von jedem Führerscheinneuling noch drei weitere Module zu absolvieren sind, im Einzelnen zwei Perfektionsfahrten und ein Fahrsicherheitstraining inklusive eines verkehrspsychologischen Gruppengesprächs.

Seit Einführung der Mehrphasenausbildung haben zum Jahr 2017 insgesamt etwa 1,24 Millionen Fahranfängerinnen und Fahranfänger die Führerscheinausbildung nach diesem Ausbildungssystem absolviert, was auf eine hohe Akzeptanz desselben schließen lässt.

Die untersuchten Unfalldaten zeigen vor allem in den Jahren direkt nach der Einführung der Maßnahme deutlich positive Wirkungen. Allerdings können heute diesbezügliche günstige Entwicklungen nicht mehr schlüssig und eindeutig auf das vor knapp 20 Jahren eingeführte Modell zurückgeführt werden. Eine Prozess- und Verlaufsevaluierung sowie Erfahrungen aus anderen Ländern, die vergleichbare Ausbildungssysteme haben, legen nun Verbesserungen vor allem hinsichtlich qualitätssichernder Maßnahmen nahe.

Evaluierung Mehrphasen-Führerscheinausbildung Klasse B (PDF, 272 KB)