Volkswirtschaftliche Analyse der Hochwasserschutzinvestitionen des Bundesministeriums Darstellung 2017

Ein zentraler Hintergrund der Untersuchungen war die im Mai 2008 vom EU-Parlament beschlossene EU-Hochwasserrichtlinie (EU-Richtlinie 2007/60/EG), welche unter anderem die länderübergreifende Bewertung von Hochwasserrisiken sowie besondere Akzente in der Bewertung, Nutzung und Rückgewinnung von Retentionsräumen fordert.

Titelblatt der Publikation "volkswirtschaftliche Analyse der Hochwasserschutzinvestitionen"

Seit im Jahr 2002 ein katastrophales Hochwasser an der Donau hohe volkswirtschaftliche Schäden verursachte, wurden die Anstrengungen verstärkt, das Schadenausmaß künftiger Ereignisse zu begrenzen. Das Bundesministerium ist in all diesen Aktivitäten ein wichtiger Akteur. Es finanziert nicht nur die Entwicklung von Planungsgrundlagen, sondern fördert entlang von Donau, March und Thaya Baumaßnahmen zum aktiven und passiven Hochwasserschutz.

Zur Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen gibt es eindeutige Belege. Im Jahr 2002 hatten die vom Katastrophenfonds anerkannten Schäden von privaten Haushalten und Unternehmen in den Gemeinden entlang der Donau fast 394 Millionen Euro betragen.

Das Hochwasser an der Donau im Jahr 2013 mit ähnlicher Intensität verursachte private Schäden von in der Höhe von 99 Millionen Euro.

Somit waren die vergleichbaren Schäden um drei Viertel niedriger als 2002 obwohl das Hochwassers im Jahr 2013 sogar eine höhere Jährlichkeit aufwies.

Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2016 wurden aus Mittel des Bundes für Schutzmaßnahmen etwas über 54 Millionen Euro aufgewendet.

Durch Beteiligung von Gemeinden und Interessenten an den Kosten für diese Maßnahmen, betrug das gesamte Investitionsvolumen 90 Millionen Euro pro Jahr.

Für die vorangegangene Untersuchung im Jahr 2015 wurde die Beschäftigung und Wertschöpfung, die mit typischen Investitionen im Wirkungsbereich des Bundesministeriums im Umfang von 85 Millionen Euro verbunden war, ermittelt. Mit diesen für die Jahre 2011 bis 2013 repräsentativen Ausgaben waren kurzfristig 1.700 Beschäftigungsverhältnisse verbunden und eine direkte und induzierte Wertschöpfung von 105 Millionen Euro.

Gemäß den aktuellen Berechnungen ist bezogen auf den für Hochwasserschutzinvestitionen im Wirkungsbereich des Bundesministeriums typischen Gütermix eine regelmäßige Investition von 1 Million Euro verbunden mit mindestens 1,2 Mio. Euro Wertschöpfung. Mit demselben Investitionsbetrag sind etwas mehr als 12 Beschäftigungsverhältnisse verbunden.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die positive Wirksamkeit der Investitionen in den Hochwasserschutz im Wirkungsbereich des Bundesministeriums entlang der Donau und den Grenzabschnitten mit Hilfe dieser Studie sehr anschaulich dargestellt werden konnten.

WIFO - Publikation "Eine volkswirtschaftliche Analyse der Hochwasserschutzinvestitionen"