Weltklimakonferenz: Österreich für engagierten Fahrplan
Die internationale Staatengemeinschaft trifft von 31. Oktober 2021 bis 13. November in Glasgow zusammen, um sich mit der drängendsten Frage unserer Zeit zu beschäftigen – der Klimakrise. Im Zentrum der Verhandlungen stehen klare Regeln für den internationalen Emissionshandel und ein gemeinsamer Plan für die Klimafinanzierung.
Ursprünglich war die 26ste Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 26) für 2020 geplant, aufgrund der Corona-Pandemie wurde sie jedoch um ein Jahr verschoben. Nun sollen in Schottland die immer noch offenen vertraglichen Regeln für das Pariser Klimaabkommen festgelegt werden. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler setzt sich für eine faire Ausgestaltung des internationalen Emissionshandels ohne Doppelanrechnung ein. Österreich tritt gegen eine Weiterverwendung alter Kyoto-Emissionszertifikate auf, da diese den Emissionshandel verzerren und zu einem Überangebot an Zertifikaten führen.
„Bei den Zertifikaten ist es mir besonders wichtig, dass wir eine transparente Ausgestaltung ermöglichen und verhindern, dass es zu Doppelanrechnungen kommt. Denn Schummeln im Klimaschutz hilft uns allen nicht. Darüber hinaus ist mir ein klarer, engagierter Fahrplan für die Klimafinanzierung wichtig. Ich erhoffe mir hier ein gutes Fortkommen in den Verhandlungen. Österreich hat seine Klimafinanzierung verfünffacht und auf 130 Millionen erhöht“, erklärt Gewessler.
Hinsichtlich der internationalen Klimafinanzierung wurde ein Fahrplan für die jährliche Klimafinanzierung von 100 Milliarden US Dollar vorgelegt. Das Versprechen, diese Summe spätestens 2020 und bis 2025 jährlich zur Verfügung zu stellen, haben die Industriestaaten bisher nicht erfüllt. Österreich wird sich dafür einsetzen, dass dieses Ziel möglichst rasch erreicht wird.
Internationale Vorbildwirkung
Darüber hinaus soll bei der COP das Rampenlicht für die Klimakrise genutzt werden, um auch auf politischer Ebene Druck auf die Nachzüglerstaaten auszuüben. Russland hat nach wie vor kein Klimaziel bekannt gegeben und auch andere Staaten wie Australien und China brauchen dringend ambitionierte nationale Umsetzungspläne.
Österreich ist eines von sechs EU-Ländern, die ihre Emissionen bisher nicht reduzieren konnten. Klimaschutzministerin Gewessler will dies mit einer ambitionierten Aufholjagd ändern. Das Klimaziel der Bundesregierung wurde nachgeschärft, bis 2040 soll Klimaneutralität erreicht werden. Darüber hinaus wurde in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an klimaschutzpolitischen Meilensteinen gesetzt, von der ökosozialen Steuerreform über das Erneuerbaren Ausbaugesetz bis zum → Klimaticket samt nachhaltigen Investitionen in den öffentlichen Verkehr.