Klärschlammkompost  Endbericht

Der Einsatz von Klärschlamm bzw. Klärschlammkompost, um den Bodennährstoffgehalt zu erhalten, stellt eine Alternative zu chemischen Düngemitteln, speziell zu Phosphordüngern, dar. Phosphor ist als essenzielles Element die Grundlage für jegliches Pflanzenwachstum und muss dem landwirtschaftlich genutzten Boden ständig zugeführt werden. Neben Nährstoffen kommen allerdings auch Schadstoffe im Klärschlamm vor.

Titelblatt "Klärschlammkompost"

Klärschlammkompost entsteht bei der Kompostierung von organischen Bioabfällen gemeinsam mit Klärschlamm.

In Österreich fielen 2018 crica 237.000 Tonnen Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen an, wovon der Großteil (53 %) thermisch behandelt wurde. Rund 20 % dieses Klärschlamms wurden direkt auf landwirtschaftliche Flächen aufgebracht und circa 27 % einer sonstigen Behandlung (z. B. Kompostierung, mechanisch-biologische Behandlung, Vererdung) zugeführt.

Neben dem Verbrennen von Klärschlamm, dem derzeit hauptsächlich angewendeten Entsorgungsweg in Österreich, stehen auch Möglichkeiten der Wiedernutzung zur Verfügung. Dazu zählt auch die Klärschlammkompostierung. Diese ist auf europäischer Ebene durch die EU-Klärschlammrichtlinie (Richtlinie 86/278/EWG) geregelt, die schon seit Jahren einem Evaluierungsprozess unterzogen wird. In Österreich regeln die Bundesländer die Nutzung von Klärschlämmen auf landwirtschaftlichen Flächen in ihren Bodenschutzgesetzen sowie in Klärschlamm- und Kompostverordnungen.

Der Umgang mit Klärschlamm ist länderspezifisch unterschiedlich und reicht von Aufbringungsverboten von unbehandeltem Klärschlamm (Wien, Tirol, Salzburg) bis hin zur Nutzung nach diversen Eignungsüberprüfungen. In Vorarlberg ist die Verwendung von Klärschlamm soweit eingeschränkt, dass nur kompostierter Klärschlamm als Qualitätsklärschlammkompost unter Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in der Landwirtschaft verwendet werden darf (Vorarlberger Gesetz zum Schutz der Bodenqualität, LGBl. Nr. 26/2018).

Die Studie vom Umweltbundesamt im Auftrag des BMK bietet einen Einblick in die Belastung von Klärschlammkomposten aus unterschiedlichen Anlagen und Einzugsgebieten mit unterschiedlichen Schadstoffgruppen und in die Auswirkungen der Aufbringung von Klärschlammkompost auf Böden.

Endbericht „Circular Economy im Abfallbereich – Evaluierung im Hinblick auf Klärschlammkompost“ (→ Umwelbundesamt)