Welche offenen Fragen stellen sich noch im Bereich des automatisierten Fahrens und welche Hürden gilt es zu überwinden?

Die Technologie, die hinter dem automatisierten Fahren steckt, ist schon sehr weit fortgeschritten. Dennoch haben Forschungsprojekte weltweit verdeutlicht, dass es neben der technologischen Weiterentwicklung auch darüber hinausgehende Maßnahmen erfordert, um eine sichere und effiziente Integration in das Verkehrssystem zu ermöglichen:

  • Cyber-Security und Datensicherheit: Schutz von Fahrzeugen und Infrastruktur gegen Bedrohungen und kriminelle Akte wie „Cyber-Attacken“ oder „Hackerangriffe“, aber auch zum Schutz der Datensicherheit im Sinne von Datenschutz und die Datenhoheit
  • Optimierung von Hard- und Software zur Sicherstellung des sicheren und nachhaltigen Einsatzes der Technologie. Dies erfordert redundante und ausfallsichere Systeme mit einer zuverlässigen Fehlererkennung und Fehlerkorrektur in Echtzeit im Bereich von wenigen Millisekunden 
  • Optimierung der Positionierungs- und Lokalisierungsmöglichkeiten im Bereich von wenigen Zentimetern durch den Einsatz von kooperativen und vernetzten Technologien sowie verbesserter Sensorfusion
  • Aufzeigen von Hürden im Bereich der Haftung und des Rechts. Definition von einheitlichen, rechtlichen Rahmenbedingungen in einem harmonisierten Kontext im europäischen und  internationalen Umfeld
  • Ethische Fragestellung und Entscheidungsfindung im Bereich des kooperativen, vernetzten und automatisierten Fahrens und der Robotik im Allgemeinen
  • Umgang mit dem Mischverkehr (Interaktion zwischen automatisierten und nicht automatisierten Verkehrsteilnehmenden) in der Übergangsphase, welche derzeit eine der größten Hürden darstellt
  • Mensch-Maschine-Interaktionen und die Fahrzeugübergabe vom Computer an den Menschen (technisch sehr schwer beherrschbar sind nach wie vor ungeregelte Kreuzungen, Begegnungszonen oder Bereiche mit hoher Komplexität, wo beispielsweise Fahrer per Augenkontakt entscheiden, wer als erstes fährt, oder wenn Fußgänger spontan die Bewegung ändern)
  • Nachhaltige Integration neuer Mobilitätsformen in das bestehende Verkehrssystem, inklusive der damit verbundenen Aspekte wie Energie, Nutzung, Verfügbarkeit, Inklusion sowie Multimodalität
  • Maßnahmen zur Einbindung der Gesellschaft zur Erhöhung von Akzeptanz und Wissensbildung sowie zur richtigen Anwendung der Systeme
  • Integration von physischer und digitaler Infrastruktur zur optimierten Nutzung automatisierter Mobilität und den damit einhergehenden Anforderungen

Das Bundesministerium will zu Klärung dieser offenen Fragestellungen einen ganzheitlichen und offenen Dialog mit der beteiligten Verwaltung, den Unternehmen, der Forschung und der Gesellschaft führen. Zusätzlich sollen bereits laufende Wirkungsanalysen eine ganzheitliche Betrachtung dieser Themen ermöglichen.