Band 52: Answers – Unfallursachenforschung schwerverletzter und getöteter Kinder im Straßenverkehr VSF-Forschungsarbeit

Kinder sind das schwächste Glied unserer Gesellschaft und bedürfen daher eines besonderen Schutzes. In Österreich verunfallen pro Jahr rund 3.000 Kinder unter 14 Jahren im Straßenverkehr; 8–14 Kinder bezahlen diese „Erfahrung“ mit dem Leben und circa 300 Kinder tragen schwere Verletzungen davon.

Titelbild der Publikation

Zahlreiche Fragestellungen im Zusammenhang mit der „Entstehung“ von Kinderunfällen sind nach wie vor ungeklärt und lassen sich mit traditionellen Instrumenten der Unfallanalyse nicht lösen. Im Rahmen von Answers wurde daher die in Schweden im Jahr 2002 entwickelte Dream-Methode (Driving Reliability and Error Analysis Method) eingesetzt, um kinderspezifische Gefahren- und Risikosituationen im Straßenraum zu identifizieren bzw. klassifizieren. Die Methode diente in weiterer Folge der Ableitung von Unfallkausalitäten und des detaillierten Unfallherganges.

Im gegenständlichen Projekt wurden schwere Kinderunfälle untersucht, das heißt Unfälle mit Personenschaden, bei denen ein Kind im Alter von 0–14 Jahren schwer verletzt oder getötet wurde. Es wurden vier Unfallsituationen identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für Kinderunfälle einhergehen:

  • Kinderunfälle an ungeregelten Schutzwegen
  • Kinderunfälle bei Aus- oder Einfahrten
  • Kinderunfälle auf 3-strahligen Kreuzungen mit Rechtsvorrang
  • Kinderunfälle auf 4-strahligen Kreuzunge

Der Bericht beschreibt in weiterer Folge die Kernelemente eines kindergerechten (und dadurch sicheren) Verkehrsraumes. Aufeinander abgestimmt, fördern diese ein richtiges Verkehrsverhalten und verhindern dadurch Unfälle bzw. reduzieren zumindest deren Verletzungsschwere.